Gästebuch - Cäsar Fanclub  
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Donnerstag, 8 Januar 2009 15:33 E-Mail senden

Lieber CÄSAR,

wieder stehe ich im „ANKER“, reichlich zwei Jahre nach dem Gedenkkonzert für Klaus „Jenni“ Renft, der meinte, daß wir auf seinem Grab tanzen sollten. Damals war ich das erste Mal überhaupt hier und es tat weh im Herzen.

Jetzt bin ich wieder an diesem Ort und stehe, wie so oft in den letzten zwei Jahren, etwa in der zweiten, dritten Reihe gegenüber dem Mikro, vor dem Du immer mit Deiner Gitarre standest. Es ist heute die Party zu Deinem 60. Geburtstag und alle sind sie gekommen: Ich treffe Tamara und Achim aus Köthen, KUO und Rita aus (Agfa)Wolfen, irgendwo sind Dietmar und RüLü mit ihren Kameras. Neben mir steht die blonde Petra aus Berlin sowie Sabine und Andreas aus Cottbus auf der anderen Seite. Kundi ist gekommen und wo der auftaucht, sind auch Lissi und Mary nicht weit. Auch Reinhard Fißler ist unter den Anwesenden.

Mir ist, als könnte ich Deinen Blick spüren. Irgendwo von da oben, von der Galerie vielleicht, beobachtest Du mit Deinem stillen Lächeln das Geschehen und möchtest eigentlich mit da unten auf der Bühne stehen. Doch es wird heute anders sein als sonst, aber auch wieder nicht, denn solange wir noch da sind, wird diese Hütte auch immer wieder voll werden! Das machen wir Dir zu Ehren, sicher, aber ich tu es auch, weil ich diese Deine Musik zum Leben brauche wie Luft, Wasser und Liebe.

Denen da auf der Bühne, die in den nahezu drei Stunden Deine Lieder singen und spielen, scheint es ebenso zu gehen. Noch einmal lassen Deine (Mit)Spieler ihre Instrumente und Stimmen gemeinsam mit Dir erklingen. „Wie’s nie kommt kommts“ singt Dein Freund Burghard und Bernd Fleischer fügt Dein wuchtiges „Hallelujah“ hinten an.

Karussell-Erinnerungen werden lebendig, als Oschek die Geschichten von „Mac Donald“ und vom „Gelben Mond“ erzählt und Dein Sohn Robert im ganz eigenen Stil „Nämlich bin ich glücklich“ singt. Da schweifen meine Gedanken weit zurück, damals, als auch noch Claus Winter mit seinem Bass neben Dir auf der Bühne stand - was hab’ ich da für einen Kloß im Hals!

Wenn man traurig wird, hilft der Blues. Den gibt’s reichlich auf die Ohren und damit auch wieder Episoden von Dir, erzählt von Burghard („Hallo, Mr. Biedermann“) und dem Blues-Urgestein Big Joe Stolle, der sich „Whisky“ und „Mein Bruder Blues“ ausgesucht hat, zwei Gefährten, die auch er ganz gut kennt. Dieser Blues geht in den Bauch und in die Beine und hunderte begeisterte Stimmen im Saal antworten, als „Boddi“ Bodag fragt: „Geht es dir gut?“ Klar doch, wenn der „Mitternachtsblues“ den Saal rockt und die schweißwarme Luft die Kälte vergessen läßt.

Wer CÄSAR sagt, meint oft RENFT und wenn einer von „Mama“ singt, kann das nur Monster sein. Schön Alter, daß du da oben stehst und uns den „Wandersmann“ machst und uns die „Flüsse und Tränen (fort in’s Weltmeer)“ singst, endlich auch wieder live. Da ist sie wieder und immer noch, diese Urgewalt an Stimme und die Macht der Gefühle – zwei Legenden, RENFT und CÄSAR, aber ein Gedanke: „Ich und der Rock“.

Immer wenn ich „Besinnung“ höre, werden mir die Knie weich und die Augen feucht. Mensch, Robert und Moritz, das war hart an der Gefühlsgrenze und es muß schon ein besonderer Moment sein, wenn Grauhaarige weinen. Da passen „Cäsar’s Blues“ und der „Baggerführer Willi“ ganz gut, um sich wieder emotional aufzurappeln und Dirk Zöllner ist auch der richtige Typ dafür.

Ich habe nicht nachgezählt, wie viele Musiker und fleißige Helfer, allen voran Simone Dake, diese Stunden gestaltet haben, auch wenn die „Lütte“ sie alle genannt und den Abend in ihrer ureigenen Berlinerischen Art bewegend moderiert hat. Es ist schon etwas besonderes, eine solche Musikantenfamilie zu erleben, in ihren Gedanken und Gefühlen eins mit uns, die wir in den „Anker“ gepilgert sind. Dennoch würde ich mich gern Volkmar anschließen, als er gleich zu Beginn sagte: „Ich wollte schon immer singen, aber ich hätte lieber darauf verzichtet.“

Als das Flöten-Intro die „Rose“ ankündigt, sind meine Gefühle nackt und wie ich mit meinen feuchten Augen noch erhaschen kann, bin ich damit nicht allein. Die Bilder auf der Leinwand erzählen noch einmal aus Deinem Leben und als die Hände nicht mehr klatschen, können sie die Stille im Saal fassen - auf der Bühne, im Saal, auf der Galerie, überall.
Jetzt würdest Du 60 sein und ich könnte Dir, wie ich es versprochen habe, einen „Apfeltraum“ in Dur singen. Ich hab’s getan, Cäsar, gemeinsam mit vielen Freunden und Weggefährten und leider auch in Moll. Ich singe ihn wieder und wider das Vergessen, versprochen!

Da draußen ist Januar im Jahre 2009 und diese Nacht ist arschkalt. Was bin ich froh, mich mit diesem Gefühl der inneren Wärme auf den Weg nach Hause begeben zu können, mit Erinnerungen im Herzen an ein heißes Konzert und an diesen einmaligen und warmherzigen Menschen CÄSAR sowieso. Dieser kalte Januar wird bald vorüber sein, die Erinnerungen verblassen nie!

Seid mir gegrüßt, Ihr Weggefährten!

KUO Donnerstag, 8 Januar 2009 18:22
Noch voll unter dem Eindruck des gestrigen Abends lese ich Deine Zeilen, lieber Hartmut.

Und bin sprachlos - alle Erinnerungen der letzten Jahre kommen wieder hoch, auch der Schmerz ist nach wie vor allgegenwärtig. Da können das tollste Konzert und die perfekteste Organisation leider nur lindernd wirken... Wie sehr mir Cäsar fehlt, wurde mir gestern in jeder Minute sehr brutal vor Augen (und Ohren) geführt.

Und das Loslassen fällt so schwer... ...trotz unserer Teilnahme am 07.11. und der Gewißheit, Rosen auf seinen Sarg geworfen zuhaben, war da so ein klitzkleines Fünkchen Hoffnung: Cäsar springt auf die Bühne, lacht uns zu und sagt "Da bin ich wieder!" - wie in der Vergangenheit eben schon öfter.

Aber die Realität ist härter und wie viel schwerer haben es Cäsars Lieben, denen er ja noch viel mehr fehlt als uns.
Simone, Shamin, Susann, Robert, Moritz, Benjamin und alle anderen - ich bewundere Eure Stärke!

Vielen Dank für unvergessene Stunden an Euch und alle Weggefährten!

dietmar d.MX Donnerstag, 8 Januar 2009 23:46
Haste wirklich schön und vom Herzen geschrieben. Ich wurde zwar noch vor einiger Zeit immer von Tamara gerügt, wenn ich Artikel die auch bei d.m. drin stehen ,hier noch mal(oder überhaupt) in voller Länge veröffentliche (grins). Aber ich glaube wir werden ja alle älter und es ist schon OK lol
Freue mich schon auf den 27.06.2009. big grin big grin
Fotos kommen morgen!

dietmar d.MX Donnerstag, 8 Januar 2009 23:59
Nachdem ich auch noch KUO gelesen habe, muß ich sagen,dass für mich das schwerste die Heimfahrt war. Bis
Gestern war immer war für mich immer noch die Spannung auf den den 07.01.2009 die Geburtstagsparty. Mann wollte es immer noch nicht wahr haben.
Ich war so unter Spannung, dass ich nicht einmal richtig fotografieren konnte. Aber dann war das Konzert vorbei, es wurde wieder gelacht und es es wurden die üblichen Witzfotos gemacht, da wurde mir erst einmal richtig klar was los ist. Ich gebe zu, dass ich damit ein Problem hatte, aber die Heimfahrt , CD Cäser volle Lautstärke da haben meine Taschentücher nicht gereicht , denn jetzt war es erst richtig bei mir angekommen , ich werde nie mehr zu einem Cäsar Konzert fahren. Wir werden nicht mehr Nachts stundenlang telefonieren.... es ist......

TAMARA Freitag, 9 Januar 2009 20:01
Tja Hartmut,nu isses wieder soweit, meine Schleusen sind geöffnet und ich stelle mich voller Ehrfurcht hinten an.Mein Konzerterlebnis hat sich auf einen Blick in den Saal beschränkt, hab Cäsar auf der großen Leinwand gesehen und dazu die Livsmusik von der Bühne gehört...es war alles zu spät.Ich konnte mich gut hinter Plakaten,CD's und 60 roten Rosen "vertecken".Geplant von Simone und Cäsar war es ein Tag, Abend Nacht und Morgen voller Liebe, Wärme,Besinnung und Freude für uns alle!Schön das ihr alle dabei gewesen seid, denn es sit diese Gemeinsamkeit, die das Ganze ein kleines Stück erträglicher macht.

KUO Dienstag, 13 Januar 2009 17:12
@Dietmar:
"...Ich wurde zwar noch vor einiger Zeit immer von Tamara gerügt, ..."

Armer schwarzer Kater, sei mal lieb am Hinterkopp gekrault lol
Kommentare:
:-) :-( ;-)
:o :D :p
:cool: :rolleyes: :mad:
:eek: :confused: :lol:

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